Silberner Freitag für Angelika Anton
Als Favoritin "nur" Silber im Speerwerfen



 Erneut konnte die Munsteranerin Angelika Anton (MTV Soltau) bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften der Leichtathletik in Kevelaer mit zwei Medaillen überzeugen. War die Silbermedaille im Kugelstoßen der Klasse W45 mit 11,69 m und einer ausgeglichenen Serie hinter der Favoritin Carmen Grell (Sportfreunde Neukieritzsch 12,18 m) und vor der höher gehandelten Leverkusenerin Anke Straschewski (11,12 m) noch relativ unerwartet, so erlebte sie in ihrer Spezialdisziplin Speerwerfen eine Riesenenttäuschung. Nach ihrem kürzlich bei den Norddeutschen Meisterschaften erzielten 43,28 m war sie hier klar favorisiert und bestätigte dies auch gleich im ersten Versuch mit 42,00 m. Obwohl dieser Wurf bei schwierigen Windverhältnissen technisch nicht sehr
gelungen war, hielt sie damit bis zum letzten Versuch die klare Führung. Die komplett angetretene nationale Konkurrenz mit der Deutschen Rekordlerin lag - und das war aufgrund ihrer Leistungen klar abzusehen - aussichtslos hinter der gut vorbereiteten Munsteranerin, bis eine absolute Fehlentscheidung eines Kampfrichters alle Siegträume zunichte machte.  Im letzten Versuch der mit 40,65 m klar auf dem zweiten Rang liegenden Mönchengladbacherin Ursula Thiertey gab der ca. 20 m entfernt zum Landepunkt des Speeres stehende Kampfrichter den deutlich sichtbar mit dem hinteren Ende und damit irregulär aufschlagenden Wurf der Mitkonkurrentin zum Entsetzen der bereits im Anlauf stehenden Angelika Anton gültig. Die Messung des Wurfes, der klar ungültig war und keinen sichtbaren Abdruck mit der Spitze im Gras hinterlassen konnte, ergab 42,23 m. Nach diesem Schock konnte Angelika Anton, völlig konsterniert, nur noch 40,33 m anbieten, womit ihr der sichere und verdiente Titel entrissen wurde. Sportlich fair gratulierte sie der "glücklichen" Siegerin, nicht ohne sich über sich selbst zu ärgern, da sie an diesem Tag keinen technisch guten Wurf zu Stande gebracht hatte, um klarer zu siegen. Nun bleiben noch ca. 3 Wochen Trainingsvorbereitung zur fälligen Revanche bei den Senioren-Europameisterschaften in Ljubljana/Slowenien."