Landesmeisterschaften für Fünf MTVer

Als letzte Landesmeisterschaft der Saison wurden am vergangenen Wochenende die Titelkämpfe der Klassen U20 und U16 in Delmenhorst ausgetragen. Unter den vielen hoffnungsvollen Talenten, die sich in vielen Einzeldisziplinen miteinander maßen war auch Katharina Hannemann, die sich als U18-Vizemeisterin nun auch in der höheren Klasse der Konkurrenz stellte. Mit einer Bestleistung von 39,34 Metern angereist, steigerte sie sich im entscheidenden Moment nochmals auf 39,47 Meter und errang unter den teils zwei Jahre älteren Speerwerferinnen Niedersachsens ebenfalls den hervorragenden zweiten Rang, nur von der Jahresbesten und Titelfavoritin Celina Bentrup (42,95 Meter) geschlagen. Sie hat damit schon einmal ein starkes Zeichen in der Klasse gesetzt, in die sie im nächsten Jahr aufsteigen wird. Vier U16-Schüler unserer Leichtathletikabteilung hatten ebenfalls die Qualifikationshürde geschafft und nahmen teils zum ersten Mal an einer Landesmeisterschaft teil. Den Beginn machte in der Klasse M15 Niklas Beller, der zwar seine Bestleistung von 1,62 Metern in einem starken Feld – der Sieger sprang 1,79 Meter hoch – nicht wiederholen konnte, aber mit übersprungenen 1,57 Metern einen achtbaren achten Rang bei seiner Premiere in der niedersächsischen Elite belegen konnte. Auch seine beiden 14-jährigen Trainingskameraden Tamino Willnat und Nikita Polnikov schlugen sich wacker. Seine guten Trainingsergebnisse mit dem Speer bestätigte Tamino mit neuer Bestleistung von 40,96 Metern und belegte mit etwa zwei Metern Rückstand den Silberrang, auf den er am Folgetag noch Rang 8 im Kugelstoßen (9,26 Meter) folgen ließ. In weitaus größeren Teilnehmerfeldern musste sich Nikita im 100m-Sprint und im Weitsprung bewähren. Seine Laufzeit von 12,86 Sekunden im ersten von drei Vorläufen lag nur unwesentlich über seiner Bestzeit, reichte allerdings erwartungsgemäß nicht für den Endlauf, brachte ihm in der Gesamtwertung aber den achtbaren Rang 12 ein. Große Anlaufschwierigkeiten waren dafür verantwortlich, dass er bei seinen drei Weitsprungversuchen jeweils weit vor dem Balken absprang, wodurch die möglichen fünf Meter nicht fielen, so dass „nur“ Rang 11 heraus sprang.

Aufgrund seiner Vorleistungen war natürlich der erfolgreiche Mehrkämpfer Matti Tewes in mehreren Disziplinen zu den Favoriten zu zählen. Leider durfte er nach dem Regelwerk nur in vier Einzeldisziplinen an den Start gehen, so dass seine Bilanz deutlich besser hätte ausfallen können. Im 80m-Hürdensprint erzielte er als klarer Vorlaufsieger eine neue persönliche Bestleistung von 11,17 Sekunden (bisher 11,25 Sek.) und ließ im Endlauf bei hinderlichem Gegenwind nochmals 11,22 Sekunden folgen, womit er seinen insgesamt dritten Landesmeistertitel errang. Zwei zweite Ränge folgten zunächst im Stabhochsprung, wo er mit 3,30 Metern seine persönliche Bestleistung einstellte. Dem überaus heißen Wetter war es geschuldet, dass seine Sprungstäbe zu weich wurden, so dass die erhoffte Steigerung leider ausblieb. Auch im Kugelstoßen lief es nicht ganz nach Wunsch. Sein einziger Konkurrent, den er bisher immer schlagen konnte, legte gleich im ersten Versuch nie erwartete 14,94 Meter vor. Matti, dessen Bestleistung auf 14,49 Metern steht, war derart geschockt, dass er nur einen halbwegs guten Versuch auf 14,19 Meter zustande brachte. Auch sein Konkurrent schaffte anschließend nur noch 13er-Weiten, so dass das für Matti enttäuschende Ergebnis schon nach den ersten zwei Minuten des Wettkampfes feststand. Am nächsten Tag stand noch eine weitere starke Disziplin für Matti auf dem Programm. Waren es die Nachwirkungen des ersten Tages, dass er auch in dieser Disziplin nicht in den Wettkampf fand, reihenweise technische Fehler produzierte und schließlich mit 45,97 Metern als Dritter die Anlage verließ? Auch hier triumphierte der Osterholzer Niklas Wallrabe mit 50,63 Metern, mit denen er Matti von der Spitzenposition in Niedersachsen verdrängte und im Übrigen seinen Vorjahrestitel verteidigte.

Immerhin kann der MTV mit einem Titel, vier zweiten und einem dritten Rang eine durchaus positivere Bilanz als im Vorjahr ziehen.