Die Formkurve zeigt steil aufwärts - MTVer mit vielen neuen Bestleistungen zum Saisonauftakt.

 

Viele neue Bestleistungen und sehr vielversprechende Ergebnisse zum Auftakt der Bahnsaison brachte die traditionelle Verdener Bahneröffnung am vergangenen Wochenende für die Soltauer Leichtathleten. Zwar lag die Temperatur mit 12° Celsius bei weitem nicht im leistungsfördernden Bereich, teilweise sonnige Abschnitte und meist günstiger Rückenwind bei den Läufen ermöglichten aber die eine oder andere Qualifikationsleistung für höhere Meisterschaften. Die Veranstaltung begann um 11 Uhr früh mit den Hürdenläufen, bei  denen vor allem Matti Tewes als Sieger in der Klasse U18 in guten 15,40 Sekunden überzeugte. Im Weitsprung fiel gleich im ersten Versuch erstmals die 6-Metermarke, wobei allerdings ein durchaus spürbarer Gegenwind von 0,6 m/Sek. blies. Der Sieger des Wettkampfs hatte mehr Glück, denn sein zwei Zentimeter weiterer Satz wurde durch stramme 1,8 Meter Rückenwind unterstützt. Tewes verzichtete auf die drei Endkampfsprünge, um Kräfte für den abschließenden 100m-Sprint zu sparen. Dies zahlte sich aus, denn er konnte als Sieger seines Zeitlaufs mit 11,80 Sekunden seine letztjährige Bestzeit gleich um 23 Hundertstel unterbieten. Ihm nicht nach standen die beiden M15er Nikita Polnikov und Tamino Willnat. Beide konnten im 80m-Hürdensprint ihre Vorjahrsbestleistungen mit 12,81 und 14,09 Sekunden deutlich unterbieten und belegten damit im Endklassement die Ränge 2 und 5. Die gleichen Platzierungen konnten sie auch im Weitsprung belegen. Allerdings zeigten sie noch erhebliche Anlaufunsicherheit und technische Probleme bei der Umstellung auf die bisher noch nicht genug eingeübte Schwebehangtechnik. 5,09 Meter für Nikita bei zu starkem Rückenwind und 4,50 Meter für Tamino lassen daher noch deutliches Steigerungspotenzial erkennen, zumal in Verden alle Soltauer aus einem etwas verkürzten Anlauf sprangen. Wesentlich besser lief es im 100m-Sprint, in dem Nikita mit 12,49 Sekunden und Tamino mit 12,94 Sekunden ihre Bestleistungen zu diesem frühen Zeitpunkt bereits um 2,5 beziehungsweise 2,0 Zehntel verbessern konnten. Auch hier sprangen mit dem 2. Und 5. Rang vordere Platzierungen für die beiden trainingsfleißigen jungen Athleten heraus. Mit Martin Bargmann und Arndt Brümmerhoff stiegen zwei Soltauer in der Männerklasse in die Saison ein. Martin, der in den letzten Wochen berufsbedingt nur sehr eingeschränkt, seine Spezialdisziplin Hochsprung überhaupt noch nicht trainieren konnte, übersprang im durch den Olympiateilnehmer Eike Onnen mit 2,20 Metern dominierten Hochsprungwettbewerb völlig überraschend 1,88 Meter und belegte damit den dritten Rang bei gleicher Höhe mit dem Zweiten. Hier war für den bereits 49-jährigen Arndt nichts zu holen, und die übersprungenen 1,64 Meter befriedigten ihn ebenso wenig wie die anschließend erzielten 4,62 Meter im Weitsprung und die 13,03 Sekunden im 100m-Sprint. Es war einfach zu kalt an diesem Tag. Martin Bargmann zeigte im Weitsprung eine sehr konstante Serie ohne den erhofften „Ausreißer“ nach oben und konnte mit etwas windunterstützten 5,79 Metern immerhin den zweiten Rang im Feld belegen.

 

Für Matti Tewes stand am Maifeiertag bei der Bahneröffnung in Garbsen der erste große Leistungsvergleich mit seinen Mehrkampfkonkurrenten aus dem Landeskader auf dem Programm. Bei kühlen Temperaturen und drehenden Winden löste er seine Aufgabe bestens und belegte in den teils starken Teilnehmerfeldern drei zweite Plätze. Im 110m-Hürdenlauf bestätigte er in 15,46 Sekunden seine zwei Tage vorher erzielte Leistung und hielt sich damit sehr achtbar im Vergleich mit dem Deutschen Meister des vergangenen Jahres im Neunkampf, Marcel Meyer (Hannover 96), der glatte 15 Sekunden lief. Im Hochsprung verfehlte er mit übersprungenen 1,79 Metern nur um 2 Zentimeter seine persönliche Bestleistung. Beim Einspringen hatte er bereits einen blitzsauberen Sprung gezeigt, der auf eine deutliche Steigerung seiner Bestmarke in diesem Jahr hinwies. Lediglich sein noch nicht stimmiger Anlauf verhinderte dies bereits zu diesem frühen Zeitpunkt. Auch der abschließende Test seines Stehvermögens über die ihm bisher noch unbekannte 200m-Strecke fiel sehr vielversprechend aus: bei starkem Gegenwind von 2,5 Metern pro Sekunde zauberte er als Zeitlaufsieger sehr gute 23,95 Sekunden auf die Bahn und schlug dabei den stärker eingeschätzten Sprintspezialisten Bendix Gerling aus Hannover um drei Hundertstel Sekunden. All diese Leistungen, wohlgemerkt aus dem Training heraus erzielt, können als gutes Vorzeichen für sein Vorhaben in zwei Wochen gewertet werden, sich für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im Zehnkampf zu qualifizieren."