Nach einer durchwachsenen Saisonvorbereitung mit vielen gesundheitlichen Prob-lemen war die Munsteranerin Angelika Anton (MTV Soltau) eher skeptisch zu den Masters - Europameisterschaften nach Ancona/Italien gereist, um im Speerwerfen der Klasse W45 den in ihrer schon sehr umfangreichen Sammlung noch fehlenden Titel im Winterwurf - Wettkampf – den höherwertigen Freilufttitel hatte sie ja im vergangenen Jahr in Ljubljana/Slowenien mit deutschem Rekord souverän gewonnen - zu erringen. Als ernst zu nehmende Konkurrentin erwies sich erwartungsgemäß die Moldawierin Olga Cogolniceanu, die sich mit 40,03 m an die Spitze des Feldes setzte, während sich Anton in den beiden ersten Versuchen mit massiven Technikfehlern und mageren 39,61 m sehr schwer tat. Mit einem „grottenschlechten" (so ihr eigener Kommentar) Gewaltwurf gelangen ihr dann mühsam 40,19 m, womit sie schließlich zwar knapp siegte, aber etwa 2-3 Meter hinter ihren Ansprüchen blieb. Auch die Dritte im Wettbe-werb, Zhuje Bajko aus Albanien, hatte mit 38,87 m den beiden Führenden noch mächtig Druck gemacht, so dass sich die sichtlich geschaffte Munsteranerin doch nach diesem „Zittersieg" neben der nun kompletten Medaillensammlung über die stilvoll gestaltete Goldmedaille und die Nationalhymne bei der Siegerehrung freuen durfte. Am Tag darauf nahm sie noch am Kugelstoßwettbewerb in der Halle teil, konnte aber mit mäßigen 11,22 m nur den undankbaren 4. Rang erreichen. Nun geht der Blick wieder nach vorne zur Teilnahme an den Freiluft – Weltmeisterschaften im August in Lahti/Finnland, wo sie auf eine ungleich stärkere Konkurrenz treffen wird.