Goldener Tag für Munsters Leichtathletik
Anna-Marleen Wolf dreimal bei Landesmeisterschaft erfolgreich
May. Das ist wohl noch keinem Leichtathleten aus Munster bisher gelungen: Bei
einer Landesmeisterschaft in drei verschiedenen Einzeldisziplinen zu
triumphieren. Schon im vergangenen Jahr – dem ersten, in dem sie ernsthaft
Leichtathletik betrieb - hatte die noch 14jährige Schülerin Anna-MarleenWolf
bereits vier Titel erringen können, unter anderem im Hochsprung in der Halle und
im Freien. Dass sie nun auch noch im Hürdensprint und im Weitsprung zur
unangefochtenen Nummer 1 in Niedersachsen werden würde, grenzt an ein Märchen.
Das große Talent, das die hochgewachsene Schülerin zweifelsfrei besitzt, reicht
aber nicht, um die etablierten Leistungsträger aus den Großvereinen quasi
fliegend zu überholen. Trainingsfleiß und ein gesunder Ehrgeiz müssen hinzu
kommen, natürlich auch gute schulische Leistungen, damit auch die Eltern die
Passion ihrer Tochter tatkräftig unterstützen. So konnte die gesamte Familie im
Sportleistungszentrum Hannover Zeuge sein, wie die SVM-Athletin am ersten Tag
zunächst ein Lehrstück an Nervenstärke im Weitsprung ablieferte. Fünf Versuche
lang hatte sie - völlig ungewohnt – extreme Anlaufschwierigkeiten, mal sprang
sie einen Meter vor dem Balken, dann wieder deutlich hinter dem Balken ab, so
dass sie mit mäßigen 5,02 m fast schon von der Göttingerin Marie Kreikenbohm
geschlagen schien. Voll konzentriert mit einer Portion Ärger über ihr
Missgeschick traf sie im letzten Versuch dann voll den Balken und zauberte sehr
gute 5,38 m in die Sandgrube, die ihr dann den souveränen Sieg mit 18 cm
Vorsprung bescherten. Im vergangenen Jahr war sie mit 4,97 m Zweite geworden.
Auch der Vorlauf über 60 m Hürden begann mit einem verpatzten Start nicht eben
verheißungsvoll. Dank guter Technik rollte sie dann aber das Feld von hinten auf
und qualifizierte sich mit 1/100 Sekunde Vorsprung und der insgesamt besten
Vorlaufzeit für den Endlauf. Auch hier bewies sie überragende
Wettkämpferqualitäten. Nach einem diesmal guten Start setzte sie sich Hürde für
Hürde weiter von der starken Konkurrenz ab und erkämpfte mit fast zwei
Zehntelsekunden Vorsprung souverän ihren zweiten Titel. Am nächsten Tag stand
ihre Spezialdisziplin, der Hochsprung, mit insgesamt 14 Teilnehmerinnen auf dem
Programm. Nach ihren spektakulären Erfolgen des letzten Jahres, sie war mit
übersprungenen 1,68 m
zur Nummer 2 ihres Jahrganges in Deutschland aufgestiegen und hatte unter
anderem auch den Schüler-Vergleichskampf der norddeutschen Verbände gewonnen,
stand sie hier besonders unter Erfolgsdruck, zumal sie zwei eher mäßige
Wettkämpfe mit lediglich 1,56 m im Vorfeld vorzuweisen hatte. Nach etwas
nervösem Beginn und einem unnötigen Fehlversuch über 1,51 m lag sie bis zur Höhe
von 1,60 m nur auf dem zweiten Rang hinter der Newcomerin Maike Unland (DSC
Oldenburg). Auch hier steigerte sie sich dann dank ihrer besonderen
Konzentrationsfähigkeit, übersprang als Einzige die Siegeshöhe von 1,63 m und
konnte anschließend stolz ihren dritten Meisterwimpel und das dritte
Sieger-T-Shirt mit Spezialaufdruck in Empfang nehmen.
Weniger Glück hatte der zweite Teilnehmer der SVM, Tim-Niklas Schwippel, der
frühmorgens um 10 Uhr über 300 m an den Start gehen musste. Mit der drittbesten
gemeldeten Zeit von 39,20 Sek. durfte er sich berechtigte Chancen auf eine gute
Platzierung ausrechnen. Als Dritter im 3. Zeitendlauf kam er aber nicht richtig
in Tritt und musste sich mit 39,64 Sek. begnügen, so dass ein Läufer aus dem
zweiten Lauf ihm in der Gesamtwertung mit 39,49 Sek. denkbar knapp Bronze vor
der Nase weg schnappte.
Bei den gleichzeitig ausgetragenen Landes-Hallenmeisterschaften der A-Jugend
ging mit Erik
Schwemin der einzige Teilnehmer des MTV Soltau im 1500 m-Lauf an den Start. Bei
10 Teilnehmern auf der relativ engen 200m-Rundbahn bekam er in seinem ersten
Rennen über diese Distanz einige Rempler und Knüffe ab, beendete das relativ
unrhythmische Rennen aber als guter Achter in ansprechenden 4:27,06 Minuten, nur
14 Sekunden hinter dem ein Jahr älteren Favoriten Gage Kuckuck vom TuS Wunstorf.
Auch mehrere Starter des TV Jahn Schneverdingen gingen bei diesen Meisterschaften an den Start. Einige von Ihnen gaben ihr Landesmeisterschaftsdebüt. Sie erzielten folgende Ergebnisse: Schülerinnen W14: 60m Vorlauf Carolin Loose 8,90 Sek., Antonia Zitterbart 8,92 Sek.; 800m 9. Marcella Feldtmann 2:36,02 Min.; 60m-Hürden Vorlauf Antonia Zitterbart 10,21 Sek., Carolin Loose 10,81 Sek.; 4x100m-Staffel 20. Loose-Feldtmann-Zitterbart-Kovac 57,21 Sek.
Bei der weiblichen Jugend A belegte die Schneverdingerin
Selyna Röcker, die für die LG Hannover startet Rang 4 über 400m in 59,03
Sekunden. Rang 14. belegte Maximilian
Klose aus Schneverdingen über 400m bei seinem ersten Start für die LAV Zeven in
54,58 Sekunden.