Vier Starts – drei Medaillen

Matti Tewes überzeugt bei Landes-Hallenmeisterschaften

Da er in seinem Stammverein, dem TuS Unterlüß, nicht die Förderung fand, die seinem großen Talent entspricht, wechselte der großgewachsene, noch nicht ganz Dreizehnjährige Schüler zu Jahresbeginn nach Soltau. Dieser Wechsel hat sich offenbar bereits 17 Tage später schon ausgezahlt. Bei seiner ersten Teilnahme an Landesmeisterschaften im Sportleistungszentrum konnte er erstmals sein enormes Potenzial als Mehrkämpfer eindrucksvoll demonstrieren. Für fünf Wettbewerbe hatte er sich durch Erfüllung der Normen qualifiziert und traf im Kurzsprint, im Hürdensprint, im Weitsprung und im Kugelstoßen in der Klasse M14 auf die starke Konkurrenz aus Niedersachsen und Bremen.

Am ersten Tag standen der Hürdensprint und der Weitsprung auf dem Programm. Eine Woche vorher in Bremen hatte er schon durch Verbesserung seiner persönlichen Bestleistungen auf 10,45 Sekunden und 4,96 Meter aufhorchen lassen, in Hannover setzte er in beiden Disziplinen noch einmal „einen drauf“. Im Vorlauf näherte er sich bereits bis auf eine Hundertstelsekunde der Schallmauer von 10 Sekunden, mit der Unterbietung um weitere 9 Hundertstel sicherte er sich völlig Überraschend die Bronzemedaille. Die nächste Schallmauer wollte er im Weitsprung überbieten, und das tat er eindrucksvoll durch seine Steigerung auf hervorragende 5,12 Meter – ebenfalls Bronze.

Gut erholt und voll motiviert stellte er sich am folgenden Vormittag dem 60m-Sprinterfeld. Leider verschlief er völlig den Start, so dass er um eine winzige Hundertstel den Endlauf der besten Acht verpasste. Nach langer Pause stand nun am Nachmittag das abschließende Kugelstoßen auf dem Programm. Matti gehörte als Führender der Landesbestenliste des vergangenen Jahres zu den Favoriten, sein Kontrahent Luka Vukcevic aus Holzminden hatte jedoch eine nahezu identische Vorleistung aufzuweisen. Nur eine Trainingseinheit mit der Kugel war zwei Tage vorher möglich gewesen, so dass er sich technisch noch sehr unsicher zeigte. Von Beginn an lag er auf dem zweiten Rang und sicherte sich mit guten 11,10 Metern und 70 Zentimetern Rückstand den Titel des Vizemeisters. Bei keinem seiner Versuche traf er die Kugel richtig und deutete damit an, dass er in der Freiluftsaison, bei dann verbesserter Technik, durchaus in dieser Disziplin auch ganz oben auf dem Treppchen landen kann. Stolz präsentiert er auf dem Foto seine Urkunde bei der Siegerehrung.

In den kommenden Wochen geht es jetzt wieder zurück in den allgemeinen Leistungsaufbau in Richtung Freiluftsaison. Sollte er diese Phase wie geplant absolvieren, kann er sogar mit der Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften der Schüler im Blockwettkampf und im Neunkampf liebäugeln.