Der MTV Soltau kann auf eine stattliche Tradition im Hindernislauf zurückblicken. Namen wie Thorsten Witte (er ist mit seiner Leistung von 8:40,22  Min. aus dem Jahr 1995 noch immer auf Rang 104 der ewigen Deutschen Bestenliste vertreten, in der fast 300 Läufer unter 9:00 Minuten verzeichnet sind!), Stefan Kratz, Udo Schwippel, Karsten Krüger, Kai Fuhrmann und vielen andere mehr sind noch mit guten Leistungen in Erinnerung. Auch im weiblichen Bereich ist diese anspruchsvolle Disziplin seit 2001 im Wettkampfprogramm. Hier hat im Jahr 2004 Nadine Brandes mit 5:31,2 Minuten über 1500m-Hindernis unsere Farben erstmals vertreten. Nun schickt sich unser junges Lauftalent Anna Lütjen an, auch hier für Furore zu sorgen. Daher wurde kürzlich ein erstes Spezialtraining angesetzt, dem ein zweites am kommenden Dienstag folgen wird, um gut vorbereitet in die am 1. August in Rheine stattfindende Premiere im 1500m-Hindernislauf vorbereitet zu sein. Als Gast nahm auch die ein Jahr ältere Ronja Funck (TV Jahn Walsrode) mit ihrem Vater an diesem Training teil, die zum gleichen Termin erstmals über 2000m-Hindernis starten will.

 Nach einigen Läufen über in unterschiedlichen Abständen aufgestellte "normale" Laufhürden, mit denen das flüssige Überlaufen des starren Hindernisbalkens vorbereitet wurde, ging es an ein eigens gebautes Hindernis, mit dem die nicht unkomplizierte Überquerung des Wassergrabens trainiert wird. Da der Balken im Hindenburg-Stadion mit 91,4 Zentimetern für den weiblichen Bereich zu hoch ist, und da derzeit kein Wasser im Wassergraben verfügbar ist, wurde ein spezieller Aufsatz für zwei gegeneinander gestellte Laufhürden eingesetzt. Die Landung erfolgte nicht im Wasser, sondern auf einigen haushaltsüblichen Fußmatten, was sich gut bewährte. Nach mehreren einzeln absolvierten Überquerungen mit beiden Beinen folgten danach Läufe zu Zweit, um das Überqueren im Pulk zu simulieren. Den Abschluss des Trainings bildete ein submaximaler Lauf über zwei volle Stadionrunden mit allen fünf Hindernissen, bei dem zunächst die eine, danach die andere Läuferin die Führung übernahm. Beide Mädels überzeugten dabei durch konzentriertes und flüssiges Überlaufen auch unter zunehmender Ermüdung, wobei Anna starke 2:36 und Ronja 2:38 Minuten Laufzeit erreichten. Beiden Mädels hat dieser erste Kontakt mit dem Hindernislauf viel Spaß gemacht, und man darf gespannt sein, welche Zeiten bei der Premiere in Rheine erzielt werden.