Im Bewertungszeitraum waren die Leichtathletik betreibenden Kreisvereine meist im oberen Drittel der gewerteten Vereine Niedersachsens vertreten. Das beste Ergebnis hatten der MTV Soltau im Jahr 2006 und der TV Jahn Walsrode im Jahr 2018 mit dem Rang 22 unter im Schnitt 344 gewerteten Vereinen erzielt. Das Jahr 2020 nimmt aufgrund der Einschränkungen des Trainings- und vor allem Wettkampfbetriebs durch das CoV2-Virus eine Sonderstellung ein, denn nur 282 Vereine konnten sich überhaupt in den Bestenlisten des Landesverbands platzieren. Im Jahr 2020 erreichte der TV Jahn Schneverdingen mit Rang 39 zum ersten Mal wieder seit 2014 und 2015 den Spitzenplatz im Heidekreis. Wie die folgende Tabelle ausweist, hatte dieser Verein als einziger Kreisverein 2020 Bestenlistenplätze in allen gewerteten Altersklassen aufzuweisen, ein Nachweis, dass dort über alle Altersgrenzen hinweg die Wettkampfleichtathletik betrieben und gefördert wird:

Diese Tatsache ist umso höher zu bewerten, als nur insgesamt 30 der 282 gewerteten Vereine in den Bestenlisten aller Altersklassen im Jahr 2020 vertreten sind.

Im TV Jahn Walsrode dominieren die AthletInnen der Altersklasse U18, allen voran die Deutsche Jugendmeisterin Ronja Funck, im MTV Soltau die starken Senioren und die kometenhaft aufgestiegene Läuferin Anna Lütjen, die auch in der nächst-höheren Altersklasse U18 überragende Resultate ablieferte.

Die ehemals auf Kreisebene starke LG Fallingbostel erreichte 2020 mit Rang 133 einen „historischen“ Tiefststand, während die SV Munster, ebenso wie der VfB Munster, der MTV Bispingen, der TSV Wietzendorf und der TSV Neuenkirchen völlig aus der Wertung gefallen sind.

Dass im Jahr 2020 nur noch fünf Kreisvereine den Sprung in die Vereinsgesamtwertung Niedersachsens geschafft haben, lässt auf einen – nicht nur durch die Pandemie verursachten – Verlust des Stellenwertes der Leichtathletik in den Kreisvereinen schließen. Der in fast allen Sportarten bemerkbare Rückgang des Interesses vor allem junger Menschen an organisierter sportlicher Betätigung und auch das zunehmende Fehlen engagierter Übungsleiter und Trainer mögen neben der Ganztagsschule die Hauptursachen für diesen bedenklichen Trend sein. Bedenklich vor Allem, weil mit dem Sinken der Vereinsmitgliedschaften und dem Fehlen positiver Wettkampf-Resultate auch die kommunale und staatliche Förderung des Sports reduziert werden wird.

Es gilt also für die nahe Zukunft, verstärkt um ehrenamtlich tätige Übungsleiter zu werben und, wo immer möglich, ein ansprechendes, dem Zeitgeist entsprechendes Trainings- und Wettkampfkonzept zu erstellen und zu verwirklichen. Die trotz der genannten Einschränkungen im Wettkampfjahr 2020 erzielten Leistungen und auch Erfolge unserer Vereine bis auf Bundesebene beweisen, dass der Trend durchaus nicht unumkehrbar sein muss.