Rekordausbeute bei DM für Angelika Anton


 Um einiges schwerer gegenüber der Hinfahrt war das Gepäck der Munsteranerin Angelika Anton bei ihrer Rückkehr von den Deutschen Meisterschaften der Senioren (Klasse 30 - 49 Jahre) im sächsischen Zittau: erstmals in ihrer nun schon sehr langen Karriere konnte sie in allen vier Wurfdisziplinen Edelmetall gewinnen. Als Älteste im Feld der 40 - 44-Jährigen  gelang es der für den MTV Soltau startenden Leichtathletin nochmals, mit beeindruckenden Leistungen ihre nationale Spitzenstellung zu demonstrieren. Am Freitag, nach 5-stündiger Autofahrt,  konnte sie sich als Dritte im Kugelstoßen mit der Weite von 11,82 m hinter der gerade erst in die Klasse aufgerückten Christina Amboß (LG Neiße, 13,05 m) und der Seriensiegerin Jana Müller-Schmidt (LG Ortenau-Nord, 12,78 m) auf dem Siegertreppchen platzieren. Der nächste Tag brachte dann über 5 1/2 Stunden ein Mammutprogramm für die in vielen nationalen und internationalen Einsätzen routinierte Örtzestädterin. Völlig unerwartet aufgrund des Starterfeldes verwies sie zunächst die teilweise sehr viel jüngere Konkurrenz im Hammerwerfen mit neuer Jahresbestleistung von 36,23 m und der Goldmedaille auf die Plätze - der richtige Aufwacher für den folgenden Wettkampf in ihrer Spezialdisziplin Speerwerfen. Schon beim Einwerfen deutete sich ein harter Kampf um den Sieg mit der Vize-Europameisterin und deutschen Rekordlerin Karen Scholz (VfV Spandau) an, die vor Wochenfrist bei den Norddeutschen Meisterschaften noch deutlich die Nase vorne hatte. Und so entwickelte sich einer der spannendsten Wettkämpfe der Meisterschaften, in dem die Munsteranerin zweimal die Führung der Spandauerin jeweils kontern und das Niveau ständig weiter nach oben pushen konnte. Das Duell entwickelte sich sogar noch zum Dreikampf, denn auch die Kugelstoßsiegerin Amboß steigerte sich von Wurf zu Wurf und belegte schließlich mit der Weite von 41,50 m den dritten Rang. Zum Schluss entschieden ganze 4 Zentimeter den Zweikampf der beiden Dauerrivalinnen zu Gunsten der Berlinerin (43,88 m). Angelika Anton konnte sich aber über eine neue Jahresbestleistung von 43,84 m und die Silbermedaille freuen, zumal sie dadurch erstmals in ihrer Karriere den kompletten Medaillensatz bei einer nationalen Meisterschaft gewinnen konnte. Das abschließende Diskuswerfen war eigentlich nur noch als "Zugabe" gedacht, denn aufgrund technischer Probleme im Vorfeld konnte die Munsteranerin kaum mit einer für sie guten Leistung rechnen. Dass es dann mit 33,36 m ganz überraschend doch noch zu Bronze reichte, rundete die überaus gute Bilanz dieser nationalen Titelkämpfe ab. Mit diesen Vorleistungen kann sie nun relativ beruhigt und mit realistischen Medaillenchancen zu den beiden noch ausstehenden Großereignissen, DM im Werfermehrkampf und Masters-Weltmeisterschaften in Riccione/ITA, fahren.

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