Überraschungssieg im Hammerwerfen bei der DM in Chemnitz

Der Erfolgsstory der Werferin Angelika Anton (MTV Soltau) wurde am vergangenen Wochenende (10.-12.8.01) bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Senioren in Chemnitz ein neues Kapitel hinzugefügt: nachdem sie bereits in den Jahren 1998 und 1999 zweimal den Titel im Speerwerfen der Altersklasse W35 gewinnen konnte, fügte sie nunmehr gleich zwei weitere Titel, im Speerwerfen mit 43,76 m und erstmals im Hammerwerfen mit 38,98 m, ihrer bereits sehr umfangreichen Titelsammlung hinzu. Dabei hatte es nach zahlreichen gesundheitlichen Problemen im Vorfeld gar nicht danach ausgesehen, dass sie nochmals würde auftrumpfen können. 

Angesichts der starken nationalen Konkurrenz schienen bei optimalem Wettkampfverlauf lediglich zwei Silbermedaillen machbar. Sie profitierte jedoch möglicherweise davon, dass die Favoritinnen nach ihrer Teilnahme bei den Weltmeisterschaften in Australien eine längere Anschlussreise gebucht hatten und sich nicht in bester Verfassung präsentieren konnten. Gleich mit dem ersten Wurf von 43,76 m (Einstellung ihrer bei der WM in Brisbane erzielten "Silberweite") setzte sich die Örtzestädterin unerwartet deutlich an die Spitze des Feldes, an der sie sich bis zum Ende, noch bedrängt mit 43,46 m durch eine Athletin von der LG Neiße, halten konnte. Dieser technisch nicht optimale Wurf deutete indes an, dass sie in diesem Jahr noch weitere Steigerungen mit ihrem Lieblingsgerät erwarten kann. 

Gar nicht gut lief es anschließend beim Kugelstoßen, wo sie am vergangenen Wochenende mit 12,20 m noch Norddeutsche Seniorenmeisterin werden konnte. Durch eine sehr schmerzhafte Fersenverletzung gehandicapt, stieß sie "nur" 11,41 m und landete schließlich auf dem 6. Rang, nachdem sie im Vorjahr noch Zweite geworden war. 

Am frühen Abend des Folgetages schlug aber eine besondere Stunde, denn nach mehreren Vizemeistertiteln in den vergangenen Jahren konnte die amtierende Landesrekordlerin endlich ihre bisher unschlagbar erscheinende Dauerrivalin Sabine Rogge aus Frankenberg in Sachsen auf deren Hausanlage mit 38,98 m zu 38,85 m knapp besiegen. Auch hier hatten sich wieder die besondere Nervenstärke und der unbedingte Wille, sich auch bei nicht optimaler Vorbereitung der Konkurrenz zu stellen, für die trainingsfleißige Athletin schließlich ausgezahlt. 

Nächstes und voraussichtlich letztes Saisonziel ist die erfolgreiche Titelverteidigung im Kugelstoßen und Speerwerfen bei den Landesmeisterschaften der Senioren, die in zwei Wochen in Oldenburg ausgetragen werden.