Angelika Anton Deutsche Seniorenmeisterin

Den sportlich wertvollsten nationalen Titel in ihrer Laufbahn gewann die Munsteranerin Angelika Anton (MTV Soltau) bei den kürzlich in Celle ausgetragenen Deutschen Seniorenmeisterschaften. Sechzehn Teilnehmerinnen hatten sich bei schwierigen Windbedingungen und kühlem Wetter im Otto-Schade-Stadion zum Speerwerfen der Klasse W 40 gemeldet, unter ihnen die frisch gebackene Inhaberin des deutschen Rekords Ursula Thirtey (LG Mönchengladbach, 45,66 m) und die Senioren-Vizeweltmeisterin der Klasse W 35, Susanne Strohm (SV Stuttgarter Kickers). Die Weltmeisterin aus Munster (wir berichteten darüber) kam am besten mit dem überaus strammen Gegenwind zurecht und übernahm gleich mit dem ersten Versuch die Führung, die sie bis zum Schluss auch nicht mehr abgab. Sie errang damit nach einer gleichmäßigen Serie - vier ihrer Würfe segelten weiter als die besten der Konkurrenz - mit 43,38 m und relativ deutlichem Vorsprung ihren insgesamt vierten DM-Titel im Speerwerfen. Die Rekordlerin musste sich mit 42,45 m, die Vize-Weltmeisterin mit 40,81 m zufrieden geben.

Diesen Anfangsschub wollte Angelika Anton nun auch im Kugelstoßen ausnutzen, zu dem sich ein „Mammutfeld“ von 21 Teilnehmerinnen gemeldet hatte. Die aufgrund ihrer Vorleistung favorisierte Ingrid Geil vom TuS Niederneisen zeigte sich aber hypernervös, so dass die Munsteranerin bis zum dritten Versuch in Führung gehen konnte. Den Konter der Favoritin von für sie mäßigen 12,23 m konnte sie jedoch nicht mehr toppen, so dass ihr mit allerdings auch mäßigen 11,65 m die Silbermedaille blieb. Die Entscheidung des Veranstalters, an diesem Wettkampftag auch noch das Hammerwerfen anzusetzen, erwies sich für die Munsteranerin, die in diesem Jahr bereits Bestleistung mit 40,04 m geworfen hatte, allerdings als verhängnisvoll. Sie konnte zwar im ersten Versuch 37,17 m vorlegen und sich damit bis zum vorletzten Versuch auf dem Bronzerang behaupten, dann jedoch schob sich noch eine Athletin vor sie, so dass sie schließlich hinter der Siegerin Sabine Rogge aus Frankenberg (39,26 m), der Zweiten Cornelia Uthe (Stuttgarter Kickers, 38,31 m) und Ulrike Engelhardt vom USV Jena (37,86 m) nur den undankbaren 4. Rang belegen konnte.

Für den zweiten Wettkampftag stand noch das Diskuswerfen auf dem Programm, in dem sie nach ihrer jüngsten Steigerung auf 38,60 m durchaus mit einem Platz auf dem Siegertreppchen liebäugeln konnte. Das Programm des Vortages hatte allerdings derart viel Substanz gekostet, dass in dieser Disziplin nur Rang 6 mit mäßigen 34,27 m heraussprang. Die Ergebnisse insgesamt lassen sie dennoch schon jetzt auf ihre erfolgreichste Saison zurückblicken, die mit den Norddeutschen Seniorenmeisterschaften, den Deutschen Meisterschaften im Werferfünfkampf und den Deutschen Meisterschaften im Werferzehnkampf noch drei Großeinsätze mit sehr guten Erfolgschancen bereit hält.